
Kiruna - Stadt auf Eisenerz
Der Name der Stadt kommt vom nordsamischen Giron, das Schneehuhn, welches auch im Stadtwappen abgebildet ist.
Die Geschichte Kirunas hängt direkt mit den beiden Bergen Luossavaara und Kiirunavaara (Lachs- und Schneehuhnberg) zusammen. Für den Abbau des in und unter den Bergen befindlichen Eisenerzes wurde eine Siedlung errichtet, die 1899 in Kiruna umbenannt wurde. Kiruna sollte von Beginn an eine arbeiterfreundliche Musterstadt sein. Dass sie auf samischem Boden errichtet wurde, die Ureinwohner aber nicht am neuen Reichtum teilhaben sollten, passte dabei nicht ins Bild. Die Samen wurden eher als folkloristisches Element gesehen.
Das Unternehmen LKAB (staatliches Unternehmen, benannt nach den beiden Bergen),
fördert heute jährlich 28.000.000 t Eisenerz. Die Mine ist damit die weltweit größte ihrer Art. Mit dem hohen Magnetit-Gehalt, stellt sie die zweitgrößte Anomalie der Erde dar.
In 400 Kilometern Höhe ist dies durch den ESA-Sateliten noch deutlich messbar.
Da vor 12 Jahren in Kiruna Risse im Erdreich festgestellt wurden, zieht die Stadt jetzt sukzessive 3 Kilometer weiter nach Osten.
Betroffen sind 33% der 18.000 Menschen. 3000 Wohnungen und der gesamte Stadtkern, also Wohnhäuser, Einkaufszentrum, alle öffentlichen Einrichtungen wie Rathaus, Schulen und die Kirche, werden umziehen.
Es gab nur sehr wenig Widerstand von der Bevölkerung, denn Kiruna hängt vollständig von Erzabbau ab. Dies ist vergleichbar mit Volkswagen und Wolfsburg, oder seinerzeit mit Krupp und Essen, nur ist die Strukturschwäche im nördlichen Schweden noch viel gravierender.
Will die Stadt weiter existieren, müssen die Gebäude (die solziale Struktur?) weichen.
Mit der Erweiterung der Mine unter der Stadt sollen 700 neue Arbeitsplätze geschaffen
werden.Wie teuer der Umzug wird, weiß niemand. 400 Mio.€ wurden bisher bereitgestellt.
Im Jahre 2035 soll der Umzug abgeschlossen sein.
Kiruna hatte / hat viele Themenstellungen:
Schutz der Umwelt, Achtung der Ureinwohner und ihrer Rechte, Erhalt und Weiterentwicklung der sozialen Strukturen, Nutzung von Ressourcen und wirtschaftliche Entwicklung einer Region……


